Aktualisiert: 20. Januar 2025
Ist Dir Deine Privatsphäre wichtig, solltest Du Dir wegen der 5-Eyes-Allianz Sorgen machen. Lebst Du in einem Land, das Teil der 5-Eyes-Allianz ist (oder in einem Land, das an ein 5-Eyes-Land angrenzt), bedeutet das, dass alle Deine Online-Aktivitäten überwacht werden. Dazu gehören Deine Suchmaschinenanfragen, Deine E-Mails sowie Deine Video- und Audioanrufe.
In diesem Leitfaden erfährst Du alles, was Du über die 5-Eyes-Allianz wissen musst. Ich erkläre, welche Länder zur 5-Eyes-Allianz gehören, mit welchen anderen Ländern sie zusammenarbeiten, was das für Deine Privatsphäre bedeutet und welche Schritte Du unternehmen kannst, um Deine Online-Daten vor der 5-Eyes-Überwachung zu schützen.
Profi-Tipp: Die beste Möglichkeit, Deine Privatsphäre vor der Überwachung durch 5 Eyes zu schützen, ist ein VPN. Es verschlüsselt Deinen Datenverkehr und verbirgt Deine IP-Adresse. Die beste Option ist ExpressVPN. Es speichert keine Protokolle und die Keine-Logs-Richtlinie hat sich durch Sicherheitsprüfungen und bei einem beschlagnahmten Server bestätigt. Es stoppt ebenso Tracker, damit sie Deine Online-Einstellungen nicht überwachen können. Alle Server laufen nur im RAM (bei einem Neustart wird alles gelöscht). Ferner befindet sich der Hauptsitz nicht in einem Land der 5 Eyes.
Anmerkung der Redaktion: ExpressVPN und diese Website gehören zur gleichen Eigentümergruppe.
Was ist die 5-Eyes-Allianz?
Die 5-Eyes-Allianz ist ein Geheimdienstnetzwerk, das zusammenarbeitet. Es besteht aus fünf Ländern besteht: den USA, dem Vereinigten Königreich, Kanada, Australien und Neuseeland. Die 5-Eyes-Allianz wird oft auch als FVEY abgekürzt. Alle Länder arbeiten bei der Aufklärung zusammen. Damit beschaffen sie sich Daten, indem sie „Signale“ protokollieren. Diese Formulierung umfasst sowohl persönliche Gespräche zwischen Menschen als auch alle Arten von elektronischen Signalen, die nicht für die persönliche Kommunikation verwendet werden.
Die Ursprünge der 5-Eyes-Allianz gehen auf die frühen 1940er Jahre zurück. Damals fanden geheime Treffen zwischen britischen und amerikanischen Code-Knackern statt. Danach formte sich die 5-Eyes-Allianz nach diesem Zeitplan:
- 1941. Die Atlantik-Charta findet statt, in der die Pläne Großbritanniens und der USA für die Nachkriegszeit festgelegt werden.
- 1943. Das Abkommen zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika (BRUSA). Es sollte die Zusammenarbeit zwischen dem US-Kriegsministerium und der Government Code & Cypher School (GCHQ), einem der wichtigsten Geheimdienste Großbritanniens, erleichtern.
- 1946. Die USA und das Vereinigte Königreich unterzeichneten das UKUSA-Abkommen. Es legte die Methoden zum Austausch nachrichtendienstlicher Erkenntnisse fest, die beide Länder im BRUSA-Abkommen beschlossen hatten.
- 1955. Das UKUSA-Abkommen wird aktualisiert, um Kanada, Australien und Neuseeland offiziell als „mit UKUSA zusammenarbeitende Commonwealth-Länder“ anzuerkennen. Der Begriff „Five Eyes“ wurde als einfachere Alternative zur Formulierung „AUS/CAN/NZ/UK/US EYES ONLY“ eingeführt.
Arbeiten andere Länder mit der 5-Eyes-Allianz zusammen?
Ja. Neben Japan hat die 5-Eyes-Allianz auch mit Geheimdiensten aus Israel, Deutschland und Frankreich zusammengearbeitet. Die Presse in Indien und Südkorea berichtete zudem, dass die 5-Eyes-Länder erwägen, diese beiden Länder ebenfalls in ihr Geheimdienstnetzwerk einzuladen. Es wurde zudem bekannt, dass Singapur bei den Lecks von Edward Snowden mit den 5-Eyes-Ländern zusammengearbeitet hat. Das Land war ferner Gastgeber geheimer Treffen zwischen hochrangigen Beamten der wichtigsten Geheimdienste.
Die 5-Eyes-Länder haben auch mit Japan, Südkorea und Frankreich zusammengearbeitet, um ein besseres Verständnis der militärischen Operationen Nordkoreas zu erlangen. Die Allianz hat auch nachrichtendienstliche Daten mit Japan, Deutschland und Frankreich ausgetauscht, um besser gegen Chinas Cyber-Bedrohungen gewappnet zu sein.
Wird sich Japan der 5-Eyes-Allianz anschließen?
Das könnte bald geschehen. Japan hat in den vergangenen Jahren oft mit der 5-Eyes-Allianz zusammengearbeitet. Die Beamten haben ihr Interesse an einem Beitritt zu dem Geheimdienstnetzwerk bekundet. Der Hauptgrund, dass die 5-Eyes-Länder Japan in ihr Geheimdienstnetzwerk aufnehmen wollen, sind die zunehmenden Spannungen mit China. Japan befindet sich an der „Frontlinie“ zu China und könnte den 5-Eyes-Ländern daher wichtige Daten liefern.
Was ist die 9-Eyes-Allianz?
Die 9-Eyes-Allianz ist eine Erweiterung der 5-Eyes-Allianz. Ihr gehören weitere Länder aus Europa an:
- Dänemark.
- Frankreich.
- Die Niederlande.
- Norwegen.
Man sollte erwähnen, dass die 5-Eyes-Länder Zugang zu allen Informationen haben, die von den 9-Eyes-Ländern gesammelt werden. Die 4 weiteren Länder der 9-Eyes-Allianz haben jedoch keinen Zugriff auf alle Daten, die von den 5-Eyes-Ländern gesammelt werden.
Was ist die 14-Eyes-Allianz?
Zur 14-Eyes-Allianz gehören alle 9-Eyes-Länder und zusätzlich:
- Belgien.
- Deutschland.
- Italien.
- Spanien.
- Schweden.
Die 14-Eyes-Allianz ist auch als SSEUR oder SIGINT Seniors Europe bekannt. Alle 14-Eyes-Länder tauschen untereinander nachrichtendienstliche Daten aus. Es gibt allerdings Daten, auf die nur 5-Eyes-Länder zugreifen können.
Ist die 5-Eyes-Allianz schlecht für Deine Privatsphäre?
Ja, weil die 5-Eyes-Länder Daten über Deine Internetaktivitäten sammeln und abrufen können. Dazu gehören Deine IP-Adresse und so ziemlich alles, was Du im Internet tust. Dazu gehören das Surfen auf Websites, der Suchmaschinenverlauf, das Senden und Empfangen von E-Mails, Audio- und Videoanrufe sowie das Teilen von Dateien. Geheimdienste haben über Internetanbieter (ISPs), die Überwachung durch Dritte und Web-Tracker Zugriff auf diese Daten.
Auch bei der 5- Eyes-Allianz herrscht ein Mangel an Transparenz. Obwohl eines der Grundprinzipien der Allianz ist, dass die Mitgliedsländer sich nicht gegenseitig ausspionieren, haben die Snowden-Lecks gezeigt, dass das nicht der Fall ist. Exponierte Dokument der 5 Eyes haben gezeigt, dass die 5-Eyes-Länder auch die Bürger der anderen Länder bespitzeln und die Daten untereinander austauschen.
Das bedeutet, dass Du bei der Nutzung des Internets keinerlei Privatsphäre hast. Alles, was Du tust, kann von Dritten überwacht und protokolliert werden. Zudem könnte sich das bis zu einem gewissen Grad auf die Meinungsfreiheit auswirken. Die massenhafte Online-Überwachung könnte schließlich dazu führen, dass Menschen bestimmte Themen im Internet nicht mehr diskutieren (etwa Politik oder Aktivismus).
Wie man seine Privatsphäre vor der 5-Eyes-Allianz schützt
Ich habe eine Liste mit einfachen Tipps zusammengestellt, die jeder testen kann, um seine Privatsphäre vor der Überwachung durch die 5 Eyes zu schützen. Du kannst alle Tipps (oder einige) sofort anwenden. Du benötigst keine Schulungen und musst auch nicht technisch versiert sein, um Deine Daten zu schützen.
1. Benutze ein Virtual Private Network (VPN)
Ein VPN ist ein Online-Dienst, der Deinen Datenverkehr verschlüsselt und Deine IP-Adresse verbirgt. Es handelt sich dabei um eine App, die Du herunterlädst und auf Deinem Gerät installierst. Anschließend kannst Du Dich mit einem VPN-Server verbinden (der Server kann sich in so ziemlich jedem Land befinden). Über den VPN-Server kannst Du dann auf Websites zugreifen, Dateien herunterladen sowie austauschen und mit anderen Personen kommunizieren.
Verschlüsselt ein VPN Deinen Internetdatenverkehr, bedeutet das im Grunde, dass er zu 100 % unlesbar wird. Dein Internetanbieter oder Behörden können ihn nicht mitlesen, um zu sehen, was Du online machst. Würde jemand versuchen, Deinen VPN-verschlüsselten Internetdatenverkehr auszuspionieren, würde er nur kryptisches Zeugs sehen (im Grunde eine zufällige Folge von Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen).
Surfst Du via VPN-Server im Internet, verwendest Du auch die IP-Adresse des Servers, um mit Websites und Webanwendungen zu interagieren. Jede Website oder jeder von Dir benutzte Webdienst sieht also nur die IP-Adresse des VPN-Servers, während Deine echte IP-Adresse versteckt bleibt.
Solange Du ein gutes VPN nutzt, musst Du Dir auch keine Sorgen machen, dass der Anbieter Deine IP-Adresse sowie Deinen Internetdatenverkehr protokolliert und mit Dritten teilt. Gute VPN-Anbieter setzen schließlich auf strenge Keine-Logs-Richtlinien. Sie legen eindeutig fest, dass sie keine Nutzerdaten protokollieren.
Es gibt viele gute VPNs auf dem Markt. Mein persönlicher Favorit zur Vermeidung von Überwachung ist allerdings ExpressVPN. Die Keine-Logs-Richtlinie des Anbieters hat sich bei mehreren Sicherheitsprüfungen und auch bei der Beschlagnahmung eines Servers bewährt (türkische Behörden haben einen der Server beschlagnahmt und konnten darauf keine Nutzerdaten finden). Der Anbieter verwendet außerdem Nur-RAM-Server. Damit wird sichergestellt, dass bei jedem Server-Neustart alle Daten gelöscht werden.
Zudem hat ExpressVPN ein Sicherheits-Werkzeug, das verhindert, dass Web-Tracker Daten über Dein Surfverhalten und Deine Vorlieben sammeln. Besser ist allerdings noch: der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich auf den Britischen Jungferninseln. Das ist ein Datenschutz-freundliches Land, das nicht unter die Zuständigkeit der 5- Eyes-Allianz fällt.
2. Benutze sichere Kommunikations-Werkzeuge
Ich empfehle, nur Messenger zu nutzen, die eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zur Verfügung stellen. Dann kann nur der Empfänger und Du die Nachrichten lesen. Die Messaging-Plattform hat keinen Zugriff darauf. Geheimdienste können sie also nicht zwingen, Daten herauszugeben.
Ich persönlich empfehle Signal. Es schützt alle Nachrichten sowie Audio- und Videoanrufe mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das Programm sammelt weder Deine IP-Adresse noch andere persönliche Daten. Ferner ist es 100 % quelloffen (jeder kann den Code überprüfen, um sicherzustellen, dass die App die Privatsphäre der Nutzer nicht gefährdet).
Zudem solltest Du nur E-Mail-Anbieter benutzen, die den Datenschutz berücksichtigen. Proton Mail ist eine wirklich gute Wahl. Es verschlüsselt automatisch alle Deine E-Mails, sodass der Anbieter ihren Inhalt nicht mitlesen kann. Proton Mail ist zudem quelloffen und geprüft. Es blockiert E-Mail-Tracker und hat seinen Sitz in einem Datenschutz-freundlichen Land (der Schweiz).
3. Benutze private Webbrowser
Am besten meidest Du Browser wie Chrome, die private Informationen und Nutzerdaten sammeln und sie an Dritte weitergeben. Stattdessen empfehle ich:
- Brave. Es ist Open-Source. Der Browser sammelt weniger Daten als Chrome und nutzt die Chromium-Browser-Engine. Das bedeutet, er funktioniert mit denselben Erweiterungen, die auch mit Chrome funktionieren.
- Vivaldi. Basiert ebenfalls auf Chromium, hat keinen Zugriff auf Deinen Browser-Verlauf und blockiert Websites sowie Tracker, die Deine Online-Konfigurationen überwachen.
- LlibreWolf. Das ist eine individuelle Version von Firefox, die sich stark auf den Datenschutz fokussiert. Sie hat uBlock Origin vorinstalliert (eine wirklich gute Datenschutzerweiterung), ist Open-Source, sammelt keine Nutzerdaten und entfernt Tracking-Komponenten aus URLs.
Du kannst auch den Tor-Browser testen. Er leitet Deinen Datenverkehr durch das Tor-Netzwerk, das Deine echte IP hinter drei Tor-Servern versteckt (Dein Datenverkehr wird dreimal verschlüsselt). Möchtest Du Tor benutzen, solltest Du Dich aber zuerst mit einem VPN verbinden, etwa ExpressVPN. Gibt es im Tor-Netzwerk Probleme mit dem Datenschutz, schützt das VPN Deine echte IP-Adresse sowie Deinen Datenverkehr trotzdem.
Auch wenn die Nutzung von Tor im Allgemeinen sicher ist, kann die Privatsphäre der Nutzer durch sogenannte Korrelationsangriffe gefährdet werden (deren Durchführung allerdings sehr kompliziert ist). Zudem solltest Du bedenken, dass die Tor-Server normalerweise von Freiwilligen betrieben werden. Das bedeutet, dass jeder seine eigenen Tor-Server einrichten kann, auch die Behörden. Jeder Tor-Datenverkehr, der über staatlich betriebene Server läuft, könnte überwacht werden.
4. Benutze Datenschutz-freundliche Suchmaschinen
Google ist wohl die beliebteste Suchmaschine. Allerdings ist sie wirklich schlecht für den Datenschutz. Sie sammelt Deine Suchanfragen sowie Deine IP-Adresse und nutzt diese Daten, um individuelle Suchergebnisse und personalisierte Werbung einzublenden. Für manche Leute mag das praktisch sein. Legst Du allerdings Wert auf Deine Privatsphäre, ist das ein großes Problem.
Zum Glück gibt es einige Suchmaschinen-Alternativen, die den Datenschutz besser berücksichtigen. Startpage ist mein persönlicher Favorit. Es sieht ähnlich wie Google aus und protokolliert weder Deine IP-Adresse noch Deine Suchanfragen. Die Anfragen enthalten keine Metriken, die die Privatsphäre der Nutzer gefährden könnten. Das Unternehmen gibt auch Deine Kontaktdaten (Deine E-Mail-Adresse) nicht an Dritte weiter.
Startpage ist nicht quelloffen, aber das Unternehmen hat diese Bedenken ausgeräumt. Es aktualisiert regelmäßig seine Algorithmen. Damit will es verhindern, dass Spammer und Scraper-Roboter die Suchergebnisse beeinflussen. Würde das Unternehmen seinen Code offenlegen, könnten ihn Spammer leicht ausnutzen.
Anmerkung der Redaktion: ExpressVPN und diese Website gehören zur gleichen Eigentümergruppe.
Häufig gestellte Fragen
Welche Länder sind Teil der 5-Eyes-Allianz?
Die 5-Eyes-Allianz besteht aus 5 Ländern: die USA, das Vereinigte Königreich, Kanada, Australien und Neuseeland. Die 5- Eyes-Allianz hat auch mit anderen Ländern zusammengearbeitet, etwa mit Südkorea, Japan, Israel, Deutschland sowie Frankreich. Möglicherweise tritt auch Japan der Allianz bei. Damit würde sie zu 6-Eyes-Allianz.
Was ist die beste Option, Überwachung in 5-Eyes-Ländern zu vermeiden?
Die beste Option ist der Einsatz eines VPN. Das ist eine Online-App, die Deinen Internetdatenverkehr verschlüsselt. Dadurch wird er komplett unlesbar. Internetanbieter und Geheimdienste können Dich also nicht ausspionieren. VPNs verbergen zudem Deine IP-Adresse, sodass Dein tatsächlicher Standort verborgen bleibt. ExpressVPN ist die beste Wahl. Es protokolliert nachweislich keine Daten und alle Server laufen nur im RAM (sodass bei jedem Server-Neustart alles gelöscht wird). Ferner bietet es weitere High-End-Sicherheitsfunktionen.
Was sind die 9- und 14-Eyes-Allianzen?
Das sind beides Erweiterungen der 5-Eyes-Allianz. Zur 9-Eyes-Allianz gehören alle 5-Eyes-Ländern plus Dänemark, Frankreich, die Niederlande sowie Norwegen. Die 14-Eyes-Allianz umfasst alle 9-Eyes-Länder sowie Belgien, Deutschland, Italien, Spanien und Schweden. Alle 5/9/14 Eyes-Länder teilen nachrichtendienstliche Daten. Es gibt allerdings einige Daten, auf die nur 5-Eyes-Länder zugreifen können.