Wie schütze ich mich 2024 vor einem Trojanischen Pferd?

Aktualisiert: 6. Februar 2024
Katarina Glamoslija Katarina Glamoslija
Aktualisiert: 6. Februar 2024

Das erste Trojanische Pferd gab es schon lange bevor es Computer gab, im antiken Griechenland, das voller Schlachten und mutiger Soldaten war. Bei dem Pferd handelte es sich ursprünglich um eine riesige Holzstatue, die die Stadt Troja als Geschenk erhalten hatte. Was die Bürger jedoch nicht wussten, war, dass sich griechische Soldaten in dem gigantischen Pferd versteckt hatten, die nur darauf warteten, dort einzufallen und die Stadt zu übernehmen.

Heute wird der Ausdruck in einem komplett anderen Zusammenhang verwendet, auch wenn das Konzept ähnlich – und genauso zerstörerisch ist.

Was ist die Tojanische Pferd – Malware?

Heutzutage versteht man unter einem Trojanischen Pferd eine Art Malware, die Ihren Computer getarnt infiltriert und dann Chaos in Ihrem System verursacht. Jede Art übernimmt eine ganz bestimmte Aufgabe, darunter beispielsweise:

  • Abfangen von Passwörtern und privaten Informationen, um Zugang zu Ihren Konten zu erhalten.
  • Stehlen von Bankverbindungen und Kreditkartendaten.
  • Kontrolle über Ihr Computernetzwerk gewinnen und Dateien beschädigen/löschen.
  • Sammlung persönlicher Informationen, um Ihre Identität zu stehlen.
  • Preisgabe vertraulicher Details und Geheimnisse über Ihr Leben.

Eine kurze Geschichte über die Bedrohung Trojanisches Pferd

Der Begriff tauchte 1974 in einem Bericht der US Air Force über Computer Schwachstellen zum ersten Mal auf. 1983 verbreitete er sich, nachdem Ken Thompson den Begriff in seinem berühmten Turing Vortrag verwendete, wo er erklärte:

„Inwiefern sollte man der Aussage vertrauen, dass ein Programm frei von Trojanischen Pferden ist? Vielleicht ist es wichtiger den Menschen zu vertrauen, die die Software geschrieben haben.“

In den 1980ern verursachte das Bulletin Board System – mit dem die Nutzer über eine Telefonverbindung Zugang zum Internet hatten – einen Anstieg von Trojanischer Malware. Als es dann möglich wurde, mit dem Computer Uploads und Downloads durchzuführen und Daten zu teilen, wurden schädliche Add-Ons in die Betriebssysteme eingespeist. Heute gibt es tausende Versionen von Malware.

Arten von Trojanern

Auch wenn Trojaner oft als Viren bezeichnet werden, ist das technisch nicht richtig. Ein Computervirus versucht immer, sich auszubreiten, während es sich bei einem Trojaner um ein individuelles Programm mit einer spezifischen Rolle handelt, wie zum Beispiel:

  • Rootkit

Ein Rootkit verschleiert bestimmte Aktivitäten in Ihrem Computersystem. So kann die Malware unentdeckt laufen und über längere Zeit und mehr Schaden anrichten, als bei nur einer Infektion.

  • Backdoor
  • Ein Backdoor-Trojaner ermöglicht dem Besitzer die komplette Fernsteuerung, das heißt, er kann Dateien bearbeiten, senden, herunterladen und löschen. Diese Trojaner werden oft genutzt, um Privatgeräte für kriminelle Aktivitäten zu nutzen.
  • Exploit

Exploits nutzen Sicherheitslücken in Ihrer Computersoftware. Egal, ob es sich dabei um eine bestimmte App oder das Betriebssystem selbst handelt, sie können die Anfälligkeit manipulieren und sich so direkten Zugriff auf Ihre Dateien verschaffen.

  • DDoS

DDoS steht für „Distributed Denial of Service”. Diese Trojaner bringen Ihren Computer dazu, unzählige Anfragen an eine bestimmte URL zu senden, mit dem Ziel, den Server zu überladen und die Seite zu schließen.

  • Spyware

Spyware zielt darauf ab, Ihre privaten Daten abzufangen. Dabei werden Ihre Dateien kopiert oder es kommt ein Bildschirm oder Keylogger zum Einsatz, der Ihre Eingaben und Seitenaufruf speichert.

  • Ransomware

Ransom Angriffe werden oft mithilfe eines Trojaners ausgeführt. Wenn die Malware einmal auf Ihrem Computer ist, blockiert sie bestimmte Bereiche für Sie. Die einzige Möglichkeit, wieder Zugang dazu zu bekommen, ist eine Gebühr zu bezahlen.

Auch wenn diese Trojanerarten sehr verbreitet sind, können ihre Ziele beträchtlich variieren. Die meisten zielen darauf ab, Ihre Informationen für finanzielle Gewinne abzufangen. Dazu gehören Bankverbindungen, Details für Online Spiele, IM Log-Ins, persönliche Kontakte, Telefondaten und vieles mehr.

Wie Man Trojaner Erkennt & Vermeidet

Trojaner sind unglaublich gut versteckt. Der Witz daran ist, dass sie die Nutzer dazu bringen, sie zu installieren und dann im Verborgenen arbeiten, um ihr Ziel zu erreichen. Wenn sie dieser Methode zum Opfer fallen, merken Sie es vielleicht nicht einmal, bis es zu spät ist. Achten Sie auf diese vier Anzeichen.

Unerklärliches Verhalten

Alle merkwürdigen Anstiege der CPU-Nutzung sind deutliche Anzeichen für ein Problem. Wenn Ihr Computer plötzlich ohne Grund verstärkt arbeitet, könnte das auf einen Trojaner hinweisen. Nutzen Sie Ihren Aktivitäts-Monitor, um herauszufinden, was Ihren CPU auslastet und beenden Sie den Vorgang, wenn Sie auf ein Problem stoßen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob bestimmte Prozesse schädlich sind, können Sie sie auch googlen.

Systemversagen

Wenn Ihr System plötzlich deutlich langsamer wird oder regelmäßig abstürzt, ist das ein Anzeichen dafür, dass ein Problem vorliegt. Nutzen Sie eine hochwertige Sicherheitssuite, um das Problem zu identifizieren.

Mehr Spam

Pop-Ups, nervige Anzeigen und generell mehr Spam auf Ihrem Rechner können auf einen Adware Trojaner hinweisen. Diese Art von Malware verteilt infizierte Anzeigen, damit sich der Virus weiter ausbreitet. Klicken Sie auf keinen Fall auf verdächtige Anzeigen.

Unbekannte Programme

Wenn Sie eine App oder ein Programm entdecken, das Sie nicht heruntergeladen haben, sollten Sie vorsichtig sein. Googeln Sie den Namen, um sicherzugehen, dass es sich nicht um einen wichtigen Bestandteil des Betriebssystems handelt. Ist das nicht der Fall – sofort löschen!

Die Online-Welt wird zunehmend optimiert, so auch die Trojaner. Es gibt keine Garantie, dass Sie ein Problem bemerken werden, deswegen ist es wichtig, zu wissen, wie sich vor Trojanern schützen können.

Tipps für den Schutz vor einer Infektion

  • Trojanische Pferde werden oft über E-Mail-Anhänge in Spam E-Mails versendet. Wenn Sie die Datei herunterladen, wird Ihr Gerät infiziert. Öffnen Sie keine E-Mails von Menschen, die Sie nicht kennen.
  • Ein weiterer häufiger Überträger ist gefälschte Software. Das Opfer will ein Programm installieren, ohne zu merken, dass es einen Trojaner enthält. Laden Sie nur geprüfte Apps von vertrauenswürdigen Quellen herunter, um das zu vermeiden.
  • Manchmal wird der Trojaner Virus auch nicht aktiv heruntergeladen. Schon der Besuch einer infizierten Webseite kann ausreichen, um die Infektion zu übertragen. Klicken Sie nicht auf Banner und besuchen Sie keine willkürlichen Seiten, um das Risiko zu senken.
  • Freeware ist gratis, einfach herunterzuladen und löst die Probleme der Nutzer. Auch wenn sie sehr praktisch sind, enthalten diese Programme oft Trojaner. Sehen Sie sich vor dem Herunterladen unbedingt die Bewertungen der gratis Programme an.

Schützen Sie sich vor Trojanern

Auch wenn dieses Problem weit verbreitet ist, gibt es durchaus Lösungen. Durch vorbeugende Schutzmaßnahmen können Sie Trojaner vermeiden.

  1. Downloads von dritten Parteien vermeiden

Jeder Download ist eine potentielle Bedrohung. Webseiten, Anzeigen und Nachrichten mit automatischen Downloads enthalten oft Malware. Klicken Sie nicht auf Banner oder verdächtige Links, nutzen Sie keine abgekürzten URLs und überlegen Sie sorgfältig, bevor Sie einem Download zustimmen.

  1. Halten Sie sich an Vertrauenswürdige Quellen

Egal, ob es sich um Webseiten oder Software handelt, vertrauenswürdige Marken sind immer die beste Option. Wenn Anbieter bereits geprüft und getestet wurden, können Sie sehen, ob Probleme aufgetreten sind. Ein guter Ruf ist im Internet alles!

  1. Nutzen Sie eine Firewall

Firewalls filtern Daten, die aus dem Internet auf Ihr Gerät gelangen. Auch wenn die meisten Betriebssysteme über eine integrierte Software Firewall verfügen, sollten Sie auch eine Hardware Firewall Version verwenden, um komplett geschützt zu sein.

  1. Installieren Sie ein hochwertiges Antiviren-Programm

Antiviren- und Anti-Malware Programme sind die erste Verteidigungslinie – hier ist Qualität also wichtig. Diese Programme können Ihre Geräte scannen und Sie warnen, wenn Probleme auftreten.

Trojanische Pferde sind eine sehr komplexe Form von Malware, so dass das menschliche Auge nicht ausreicht, um sie zu entdecken. Eine Sicherheits-Software – wie Antiviren-Programmen und Firewalls – bietet Ihnen zusätzlichen Schutz.

Beste Antiviren-Programme für Trojanische Pferde

Nicht alle Antiviren-Programme sind in der Lage, Trojanische Pferde zu entdecken. Bei vielen günstigen oder gratis Optionen kann es sich sogar um getarnte Malware handeln! Daher ist es wichtig, sich für die besten Lösungen zu entscheiden, die Ihr Gerät schützen.

Norton Antivirus

Norton ist eine weltweit renommierte und vertrauenswürdige Marke mit einer beeindruckenden Erkennungsrate von 100%. Mit der LiveUpdate-Funktion können Sie nach allen aktuell bekannten Trojanern suchen, infizierte Dateien unter Quarantäne stellen und alle Bedrohungen aus dem System löschen. Der Norton Power Eraser ist günstig und verspricht, Malware gratis zu scannen und zu entfernen!

BitDefender

BitDefender ist bekanntermaßen eines der zuverlässigsten Antiviren-Programme überhaupt und identifiziert schnell Malware und Wiederherstellungsprobleme. Er bietet Echtzeit-Schutz, Web-Filterung und bietet eine Erkennungsrate von 99,9%. Außerdem bietet der Anbieter ein spezielles Tool für aggressive Trojaner, was sehr hilfreich ist!

Avast

Auch wenn Avast nicht das beste Antiviren-Programm ist, bieten sie eine gratis Version, die ein auch ein Trojaner-Entfernungsprogramm beinhaltet. Die App ist von Branchenexperten als „ausgezeichnet“ bewertet worden und bietet außerdem Browser Cleaning und Passwort Sicherheitsfunktionen.

Auch wenn es andere qualitativ hochwertige Anti-Virus und Anti-Malware-Pakete gibt, beinhalten sie oft kein Anti-Trojanisches-Pferd-Element. Achten Sie darauf, ob diese Funktion enthalten ist, bevor sie sich für ein Paket entscheiden.

Jetzt vor Trojanern Schützen!

Trojanische Pferde gibt es schon so lange wie das Internet selbst. Sie können zerstörerischer sein, als viele andere Malware. Das liegt ganz einfach daran, dass sie so schwer zu entdecken sind.

Wenn Sie Ihre Browsing-Gewohnheiten verändern, können Sie einer Infektion vorbeugen, doch wenn Sie wirklich sicher unterwegs sein sollten, lohnt es sich auf jeden Fall in ein Antiviren-Programm zu investieren!

Warten Sie nicht, bis das Chaos ausgebrochen ist; schützen Sie sich jetzt vor Trojanern.

Über den Autor
Katarina Glamoslija
Katarina Glamoslija
Leitende Content Managerin
Aktualisiert: 6. Februar 2024

Über den Autor

Katarina Glamoslija ist leitende Content Managerin bei SafetyDetectives. Sie verfügt über fast zehn Jahre Erfahrung in der Rechrche, Überprüfung und Bewertung von Cybersicherheitsprodukten und untersucht Best Practices für Online-Sicherheit und Datenschutz. Bevor sie zu SafetyDetectives kam, war sie Content Managerin und Chefredakteurin mehrerer Test-Websites, darunter eine Website über Antivirenprogramme und eine andere über VPNs. Sie arbeitete zudem als freiberufliche Autorin und Redakteurin für technische, medizinische und wirtschaftliche Publikationen. Wenn sie keine „Sicherheitsdetektivin“ ist, reist sie gerne (und schreibt darüber in ihrem Reiseblog), spielt mit ihren Katzen und sieht sich Krimiserien an.