Angesichts der großen Menge wichtiger und vertraulicher Informationen, die weltweit von Computer zu Computer übertragen werden, stellen Trojaner, Viren, Malware, Spyware und andere digitalen Bedrohungen natürlich ein sehr hohes Risiko dar.
Gute Computerkenntnisse und besonnenes Surf-Verhalten bilden eine wichtige Verteidigungslinie gegen Cyberkriminelle. Einen wirklich umfassenden Schutz bieten aber nur gute Antivirus-Lösungen, die sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen verlässlich vor Cyber-Bedrohungen schützen.
Wir informieren Dich über die neuesten Fakten, Trends und Statistiken zu Antivirenprogrammen, damit Du in Zukunft auf jegliche Bedrohungen optimal vorbereitet bist.
Der Markt für Cybersicherheit
Der Markt für Cybersicherheit ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Der weltweite Jahresumsatz für Sicherheitssoftware belief sich 2020 auf geschätzte 40 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2021 wird diese Zahl voraussichtlich sogar 42 Milliarden US-Dollar erreichen.
Cybersicherheitssoftware macht einen großen Prozentsatz der gesamten Ausgaben für Informationssicherheit aus. Allein Norton und McAfee erzielten beispielsweise im Jahr 2020 einen Umsatz von 2,49 Mrd. bzw. 2,635 Mrd. USD.
Was das Gewinnwachstum betrifft, sind die meisten Unternehmen (wie Norton, Trend Micro und AVG) in den letzten Jahren auf einem Plateau angekommen. Während IBM in den letzten fünf Jahren einen spürbaren Gewinnanstieg verzeichnen konnte, verbreiten sich im Bereich der Antivirensoftware aktuell vor allem kostenlose Lösungen wie Microsoft Security Essentials und Avast Free, die zusammen 30% des Marktes ausmachen.
Effizienz von Antivirenprogrammen
Zum Glück sind Antivirenprogramme heutzutage gut in dem was sie tun. Viele Virenscanner bieten sogar Schutz vor gegen:
- Sogenannten „Zero Day“-Attacken (Viren die Sicherheitslücken nutzen, bevor sie entdeckt und gepatcht werden)
- Web- und E-Mail-Bedrohungen
- Malware-Bedrohungen
Beliebte Anbieter wie Avast, Bitdefender und Avira erkennen diese Bedrohungen häufig zu 100%. Außerdem laufen die meisten modernen Antivirenprogramme diskret im Hintergrund, ohne die Leistung des Computers zu beeinträchtigen.
Beliebte Funktionen von Antivirenprogrammen
Wenn Du auf der Suche nach einem neuen Antivirenprogramm bist, gibt es einige Features, nach denen Du Ausschau halten solltest:
- Webbrowser-Schutz
- Schutz vor Phishing
- Virtuelles privates Netzwerk (VPN) für sicheres Surfen
- Automatische Aktualisierungen der Virendefinition, um die Software auf dem neuesten Stand zu halten
- Heuristische Analysen zur Erkennung neuer bisher unbekannter Bedrohungen
Bedrohungen für Unternehmen
Sicherheitslücken in IT-Software findet man aktuell häufiger als je zuvor. Weltweit sind schätzungsweise 23.000 Sicherheitsrisiken registriert und die Zahl wird bis 2021 voraussichtlich auf über 25.000 ansteigen.
Der weltweite Gesamtschaden für Unternehmen infolge von Cyberkriminalität wird auf über 4 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt, und diese Zahl wird 2021 voraussichtlich auf über 5 Milliarden US-Dollar steigen. Die Schäden sind seit Anfang der 2000er Jahre exponentiell gestiegen, wobei ein Großteil des Anstiegs auf eine allgemeine Wertsteigerung von Online-Unternehmen zurückgeführt werden kann.
Online-Bedrohungen gefährden nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch die Kunden, die dessen Dienste nutzen. Unter den vielen bekannt gewordenen Datenlecks in den letzten Jahren war CAM4 das größte, bei dem fast 11 Milliarden Benutzerkonten kompromittiert wurden.
Auch die an Restaurants und Online-Shops übermittelten Zahlungsinformationen können Hackern in die Hände fallen, was sowohl für die Firmen als auch die Kunden ein teures Nachspiel haben kann. Eines der bekanntesten Beispiele ist die Attacke auf Home Depot im Jahr 2015, bei der die Kreditkarteninformationen von 56 Millionen Kunden offengelegt wurden.
Selbst Regierungsorganisationen sind vor Angriffen nicht sicher. Erst im vergangenen Jahr gab die niederländische Regierung zähneknirschend zu, zwei Festplatten mit den persönlichen Daten von mehr als 6,9 Millionen Organspendern verloren zu haben.
Gefahren für normale Internetnutzer
Globale Umfragen haben gezeigt, dass weit über die Hälfte der Bevölkerung der potenziellen Online-Sicherheitsrisiken bewusst ist und sich darüber Sorgen macht. Schätzungsweise ein Viertel der PCs ist jedoch nicht mit Antivirensoftware geschützt, sodass die Wahrscheinlichkeit einer Infektion durchschnittlich 5,5-mal höher ist.
Bei Desktop-PCs und Laptops sorgen Trojaner am häufigsten für Sicherheitsprobleme, gefolgt von PUPs (potenziell unerwünschten Programmen).
Aber wie gelangen diese Bedrohungen auf die Systeme? Üblicherweise erfolgt der Angriff, wie z.B. bei infizierten Microsoft-Office-Dateien, über die Anwendungen.
Webbrowser belegen dank ihrer komplexen, aber anfälligen Funktionen den zweiten Platz. Chrome und Firefox gestatten die Installation von Browser-Erweiterungen, die zwar nützlich sind, aber die Tür für potenziell schädliche Add-Ons aus nicht vertrauenswürdigen Quellen öffnen.
Regional betrachtet haben China, die Türkei und Taiwan den höchsten Prozentsatz an infizierten Computern. Teilweise ist fast die Hälfte aller Computer von irgendeiner Form von Malware befallen.
Die nordischen Staaten und Japan weisen weltweit die niedrigsten Malware-Infektionsraten auf. In diesen Ländern sind nur etwa 20 Prozent der Computer infiziert sind.
Mobile Antivirenprogramme
Infolge der großen Verbreitung von Smartphones wurde der Schwerpunkt stark auf mobile Antivirenprogramme gelegt. Der weltweite Markt für Sicherheitssoftware für mobile Geräte erwirtschaftet einen Umsatz von rund 3,4 Milliarden US-Dollar. Auf schätzungsweise 1,3 Milliarden Smartphones ist mittlerweile Sicherheitssoftware installiert, was einer Vervierfachung in den letzten fünf Jahren entspricht.
Auch die Unternehmenswelt ist im Wandel. 42 Prozent der Unternehmen haben mittlerweile Strategien gegen mobile Bedrohungen entwickelt. Das Thema Sicherheit wird als Hauptgrund von Firmen genannt, die ihren Mitarbeitern Smartphones zur Verfügung stellen.
Trojaner und Viren sind jedoch noch immer eine Bedrohung für mobile Endgeräte. Insbesondere Android ist aufgrund seiner Open-Source-Natur (Apps können im Grunde auf verschiedene Arten ihren Weg auf das System finden) ein bevorzugtes Ziel für Cyberkriminelle.
Die häufigsten Bedrohungen für mobile Geräte sind Adware (unerwünschte Werbung in bösartigen Apps) und Trojaner.
Andere Gefahren
Unter Cloud Computing versteht man ein großes, miteinander verbundenes System von Servern, über das große Datenmengen an verschiedene Clients auf der ganzen Welt übertragen werden. Verständlicherweise spielt auch dieser digitale Trend auf dem internationalen Markt für Antivirus-Lösungen eine Rolle. Die weltweiten Ausgaben für Cloud-Computing-Antivirenprogramme haben zuletzt 1 Milliarde US-Dollar erreicht und steigen seit Jahren stetig an.
Eine weitere aufkommende Technologie ist Sicherheitssoftware für smarte Fahrzeuge, da diese bewiesenermaßen genauso gehackt werden können wie Computer – sogar wenn sie in Bewegung sind. Der Markt für Antivirus-Lösungen für den Automotive-Bereich belief sich im Jahr 2020 auf schätzungsweise 713 Millionen US-Dollar.
15 weiter Antiviren- und Cybersicherheits-Fakten
- Unglaubliche 95 von 100 Datenverletzungen werden durch menschliches Versagen verursacht.
- 1983 prägte Frederick Cohen den Begriff „Virus“.
- Im Schnitt sind nur 5% der Daten eines Unternehmens sind ordnungsgemäß geschützt.
- Das erste offizielle Antivirenprogramm wurde als “Self Reproduction Software” bezeichnet.
- 1 von 5 Internetnutzern war bereits Opfer einer Virenattacke.
- 10% der Attacken sind eine Form der Spionage.
- Im Durchschnitt dauert es 207 Tage, bevor eine Datenentwendung festgestellt wird.
- Weltweit erkennen Antivirenprogramme täglich 350.000 Viren.
- Equifax musste einen hohen Preis für einen festgestellten Datendiebstahl zahlen – über 4 Milliarden US-Dollar, um genau zu sein.
- Nur 49% der Nutzer von mobilen Geräten haben eine Antiviren-App.
- Die Internetkriminalität ist infolge der COVID-19-Pandemie um 600% gestiegen.
- Ungefähr 25% der Unternehmen sind schon Opfer sogenanntem „Cyberjacking“ geworden.
- 48% der IT-Experten geben an, dass sie Ziel von Social-Engineering-Angriffen waren.
- 60% der männlichen Internetnutzer nutzen Antivirensoftware, verglichen mit nur 45% der weiblichen Nutzerinnen.
- Auf IoT-Geräte werden im Schnitt 5200 Attacken pro Monat verübt.
Zusammenfassung der wichtigsten Antivirenstatistiken
Computerviren werden nicht so schnell aus dem Alltag verschwinden. Die Infektionsraten werden weiter steigen, da neue Bedrohungen wie Ransomware und Spyware immer häufiger auftreten. Die heutigen Viren funktionieren zwar grundsätzlich immer noch wie herkömmliche Viren, sind jedoch viel ausgefeilter und zielen darauf ab, eine möglichst große Anzahl von Benutzern und Unternehmen zu befallen.
Daher ist der beste Schutz gegen die Risiken von Viren und Malware immer noch zuverlässige und aktuelle Antivirensoftware. Die Liste der von uns empfohlenen Programme findest Du hier.
Quellen
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